Newsbeitrag

Postboxen in Nahaufnahme und einer Kuvertiermaschine im Hintergrund

Reform des deutschen Postgesetzes – Was bedeutet das für die Briefzustellung

Nachdem das Laufzeitversprechen der Deutschen Post in den vergangenen Jahren ein ständiges Thema war, wird 2023 eine Reform des Postgesetzes angestrebt. Hierbei soll unter anderem die Verpflichtung der Deutschen Post, 80 Prozent der Sendungen am Folgetag zuzustellen, angepasst werden. Diese Vorgabe ist im Postgesetz bisher fest verankert und soll nun abgemildert werden.

Einer der Gründe, die für eine Reform des Postgesetzes sprechen, ist die fortschreitende Digitalisierung. Da die heutige Kommunikation über Mails oder andere digitale Kanäle schnell abgewickelt werden kann, ist die Zustellung vom physischen Brief am Folgetag nicht immer zwingend notwendig. Die Vorgabe, dass 80 Prozent aller Briefe innerhalb des Folgetages zugestellt werden müssen, stammt noch aus einer Zeit, in der es diese digitalen Möglichkeiten nicht gab. Ein weiterer Aspekt, der für eine Reform des Postgesetzes spricht, ist die immer stärker werdende Personalnot mit der Deutschen Post. Diese in der Vergangenheit immer wieder mit Personalengpässen zu kämpfen und es kam somit wiederholt zu Beschwerden, dass Brieflaufzeiten nicht ordnungsgemäß eingehalten wurden.

Damit die Zustellung wichtiger Briefe künftig besser reguliert und kontrolliert werden kann, erwägt die Post eine Einführung eines Zwei-Klassen-Systems der Zustellung. Bei diesem entscheidet der Verbraucher, in welchem Tempo seine Briefe zugeliefert werden sollen. Eine Express-Zustellung soll den zeitnahen Versand sichern. Dies wird wohl mit einem Aufpreis verbunden sein. Auch in anderen europäischen Ländern hat sich ein derartiges System der Briefzustellung etabliert.

1999 ist das Postgesetz zuletzt überarbeitet und reformiert worden. Briefe spielten in dieser Zeit noch eine deutlich wichtigere Rolle in der Gesellschaft, während der Zustellung von Paketen nur eine Nebenrolle zukam.